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Altes Rezept gesucht! https://www.untermhaus.ozongenie.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=694 |
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Autor: | Barbara [ So 26.Okt 2003 0:04 ] |
Betreff des Beitrags: | Altes Rezept gesucht! |
Ich suche das Rezept für "Röhrendetscher" Ob das wirklich so geschrieben wird, weiß ich allerdings nicht. Ich kenne es jedenfalls unter diesem Namen, vielleicht heißt es auch Röhrenkuchen. Es ist ein Nachkriegsessen aus gekochten und geriebenen Kartoffeln. Aus dieser Masse wurden kleine Plinsen geformt, breitgeklopft =gedetscht und auf der heißen Herdplatte ohne Fett gebacken. Dann mit Zucker bestreut und zusammengerollt gegessen. Die Plinsen haben sich auf der Herdplatte so aufgebläht beim Backen, an dieses Bild kann ich mich noch gut erinnern. Wahrscheinlich muß da noch Mehl mit rein. Kennt jemand das richtige Rezept? |
Autor: | Frank [ So 26.Okt 2003 11:53 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Altes Rezept gesucht! |
Barbara hat geschrieben: Ich suche das Rezept für "Röhrendetscher"
Ob das wirklich so geschrieben wird, weiß ich allerdings nicht. Ich kenne es jedenfalls unter diesem Namen, vielleicht heißt es auch Röhrenkuchen. Es ist ein Nachkriegsessen aus gekochten und geriebenen Kartoffeln. Aus dieser Masse wurden kleine Plinsen geformt, breitgeklopft =gedetscht und auf der heißen Herdplatte ohne Fett gebacken. Dann mit Zucker bestreut und zusammengerollt gegessen. Die Plinsen haben sich auf der Herdplatte so aufgebläht beim Backen, an dieses Bild kann ich mich noch gut erinnern. Wahrscheinlich muß da noch Mehl mit rein. Kennt jemand das richtige Rezept? Quarkkeulchen Sind ein sehr bekanntes und geliebtes Gericht in unserer Region. Bei unseren Grossmüttern hiessen sie noch Röhrendetscher, weil sie mit den Händen flachgeklopft, also gedetscht und dann in der Ofen-Röhre oder auf der Ofenplatte gebacken wurden. Und es war überhaupt das Beste, was es jemals zu Essen gab, meine Kleinen machen sich auch heute noch gerne darüber her. 1200 g Kartoffeln 500 g Quark 100 g Zucker 1 Zitrone 5 Eier 4 EL Mehl 2 EL Rosinen Muskat, Zimt, Salz Öl zum Braten Die gekochten Kartoffeln sollten noch heiß abgepellt und durch die Presse gedrückt werden. Danach die Kartoffeln mit dem Quark vermengen. Zucker, Eier, Rosinen und Gewürze zum Teig geben. Mit bemehlten Händen längliche, flache Keulchen formen und langsam in dem erhitzten Öl auf beiden Seiten goldgelb backen oder in der Backröhre. Mit Zucker und Zimt bestreuen und noch warm auf den Tisch bringen. Dazu reicht man Kompott oder Apfelmus Variante 2 Omas Quarkkeulchen ... eine sächsische Spezialität Zutaten für Portionen 500 g Pellkartoffeln 500 g Quark, mager 150 g Mehl 1 Ei(er) Öl oder Schmalz ZUBEREITUNG Die Kartoffeln durch die Presse drücken und mit den Zutaten (außer dem Öl) zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Sollte der Teig noch zu feucht sein, noch etwas Mehl unterkneten. Mit stark bemehlten Händen aus dem Teig „Keulchen“ formen. Diese sind etwa 1 cm dick und 7-8 cm im Durchmesser. Im heißen Öl goldbraun braten. Die Keulchen werden bei uns traditionell mit Zucker bestreut und zu Apfelmus gegessen. Wer mag, kann noch Rosinen unter den Teig kneten. Dazu gibt’s Kaffee. |
Autor: | MM [ So 26.Okt 2003 14:08 ] |
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Ich weiß auf jeden fall, was du meinst, wenn die Beantwortung bis Dienstag Zeit hat, frag ich mal meine alte Tante in Kahla, bei der Familie meines Vaters gab's das in den 50'er und 60'er Jahren immer. Der weiß aber nur noch, dass da auch noch Mehl drankommt... MfG MM |
Autor: | picasso [ So 26.Okt 2003 14:54 ] |
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Statt Dich mit den Kartoffeln abzuquälen, kannst Du auch fertige Klosmasse nehmen und mit Quark, Rosinen usw. verrühren. Brate sie in einer hochwertigen Pfanne ganz ohne Öl oder Fett - schmeckt gesünder! |
Autor: | clarino [ So 26.Okt 2003 16:11 ] |
Betreff des Beitrags: | |
@Frank dein Rezept, welches du auf: http://www.sachskulthuer.de/kulinari/re ... arkkeu.php findest, hat nichts mit den von Barbara gemeinten Röhrendetschern zu tun. Das muss ein Erinnerungsfehler vom Verfasser sein. Kannst du dir das vorstellen wie er auf die Herdplatte oder Backröhre das Öl ausgießt und darauf die Dinger brät. Das muss einen schönen Gestank geben, wenn man nach diesem Rezept verfährt. Quarkkeulchen sind was anderes. Nicht alles stimmt, was man im Google findet. @Barbara Ich kenne die Dinger nur noch zu gut. Meine Mutter hat sich aber geweigert so etwas weiter zu machen. Es war doch eine zu große Sauerei, die die Zubereitung hinterlassen hat. Kartoffeln waren dabei, aber gekocht und durchgequetscht. Mit Mehl wurde es zu einer Art Nudelteig geknetet und auf ca. 0,5 cm dicke ausgerollt. Dann wurden Stücke in Topflappengröße oder Dreiecke ausgeschnitten und mit Mehl bestreut, damit sie nicht an der heißen Ofenplatte ankleben. Auf der blanken Ofenplatte oder in der Ofenröhre dann beidseitig wie Brot aufgebacken. Gegessen haben wir sie dann mit Zucker und ausgelassener Butter. Was noch zur Verfeinerung in den Teig kam kann ich dir nicht mehr sagen. Möchtest sie wohl mal anfertigen? Hast du auch noch so einen Kohlenküchenherd mit herausnehmbarer Herdplatte und Ringen? Wenn schon, dann alles original mit Nachkriegswerkzeug. |
Autor: | Barbara [ So 26.Okt 2003 20:34 ] |
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@Frank Dieses Rezept hatte ich auch schon gefunden. Genau da, wie Clarino sagt. Das sind aber keine Röhrendetscher, sondern Quarkkäulchen. @Clarino Du hast die richtige Erinnerung! Mehr als gekochte Kartoffeln (Pellkartoffeln) und Mehl ist da nicht drin. Ja, ich will das mal ausprobieren. Vielleicht geht das irgendwie in einer heißen beschichteten Pfanne oder auf dem heißen Backblech zu machen? Einen Originalküchenofen besitze ich natürlich nicht mehr. Ich kann mich gut an diese Dinger erinnern, die waren für mich eine richtige Delikatesse damals. Für uns Kinder wurden die mit zerlassener Butter bestrichen und dann kam noch Zucker drauf. Die Erwachsenen haben sich mit Malzkaffee begnügt. Ich habe die so gern gegessen! |
Autor: | Barbara [ So 26.Okt 2003 20:37 ] |
Betreff des Beitrags: | |
picasso hat geschrieben: Statt Dich mit den Kartoffeln abzuquälen, kannst Du auch fertige Klosmasse nehmen und mit Quark, Rosinen usw. verrühren.
Brate sie in einer hochwertigen Pfanne ganz ohne Öl oder Fett - schmeckt gesünder! Nee, nee, das sind ja dann Quarkkäulchen! Die meinte ich doch nicht ... |
Autor: | picasso [ So 26.Okt 2003 22:24 ] |
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@ Barbara Du hast geschrieben, das sie aufgegangen sind - meine bescheidenen Kochkenntnisse sagen mir, das das mit Mehl und Kartoffeln alleine nicht passieren dürfte. Also müßte noch was anderes drin sein. Kennt Ihr übrigens den erzgebirgischen "Bachs" ältere gekochte Kartoffeln (Restbestände) fein reiben und einseitig im Tiegel anbrutzeln, noch Salz drauf - fertig Einfach und superlecker Wer will kann noch Speck, Schinken oder Zwiebeln einarbeiten. |
Autor: | Barbara [ So 26.Okt 2003 22:55 ] |
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picasso hat geschrieben: @ Barbara
Du hast geschrieben, das sie aufgegangen sind - meine bescheidenen Kochkenntnisse sagen mir, das das mit Mehl und Kartoffeln alleine nicht passieren dürfte. Also müßte noch was anderes drin sein. Kennt Ihr übrigens den erzgebirgischen "Bachs" ältere gekochte Kartoffeln (Restbestände) fein reiben und einseitig im Tiegel anbrutzeln, noch Salz drauf - fertig Einfach und superlecker Wer will kann noch Speck, Schinken oder Zwiebeln einarbeiten. Das ist mir als "Rauchemad" bekannt. Ich meinte nicht "aufgegangen wie Hefeteig", der Röhrendetscherteig ist nicht aufgegangen. Unter dem Kartoffel-Fladen hat sich durch die Hitze wohl ein Luftpolster entwickelt, so daß der sich wie ein Kissen aufgebläht hat. |
Autor: | picasso [ Mo 27.Okt 2003 13:24 ] |
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@barbara Du hast recht. http://www.erzgebirgsfritz.de/typischegerichte.html#aaa3 Dies und andere leckere Gerichte aus dem Erzgebirge (z.B. Getzen) gibt es in der Gaststätte "Schachtelhalm", auf halber Strecke zwischen Zwönitz und Elterlein. Hhmmm! |
Autor: | picasso [ Mo 27.Okt 2003 13:29 ] |
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Wenn Ihr das Rezept zum Röhrendetscher zusammenhabt, faxt es doch ans Rübezahl. Dann gibt es zum nächsten Stammtisch eine gemeinsame Verkostung. ![]() |
Autor: | Barbara [ Mo 27.Okt 2003 13:54 ] |
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Das ist eine gute Idee! Aber haben die im Rübezahl denn alte Küchenherde, damit die Röhrendetscher originalgetreu auf der Ofenplatte gebacken werden können? ![]() |
Autor: | MM [ Di 28.Okt 2003 18:13 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Meine alte Tante aus Kahla konnte leider auch nur das sagen, was hier schon steht, hat mir aber gesagt, dass an die mischung aus geriebenen und gekochten gestampften Kartoffeln so viel Mehl dran muss, dass das ganze ungefähr die Konsistenz von Plätzchenteig hat.... ... Ich werd das dann wohl mal auf unseren Cerankochfeld ausprobieren... |
Autor: | Lea [ Di 28.Okt 2003 19:08 ] |
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clarino hat geschrieben: Mit Mehl wurde es zu einer Art Nudelteig geknetet und auf ca. 0,5 cm dicke ausgerollt. Dann wurden Stücke in Topflappengröße oder Dreiecke ausgeschnitten und mit Mehl bestreut, damit sie nicht an der heißen Ofenplatte ankleben. genau so werden die dinger auch bei uns gemacht. man kann noch verschiedene gewuerze dazutun. aber ansich ist's eine arme-leute-essen. das ganze ist in gewisser weise schon aequivalent zu nudelteig. den habe ich auch immer gegessen noch bevor meine mutter die nudeln machen konnte. MM hat geschrieben: ungefähr die Konsistenz von Plätzchenteig hat.
kommt auf die plaetzchen an. der roehrendetscherteig ist bei uns immer sehr zaeh, daher viel mehl und kraft zum ausrollen erforderlich. plaetzchenteig ist doch eher lockerer, mit so einer sandigen note. |
Autor: | Barbara [ Di 28.Okt 2003 19:58 ] |
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Ok, ich danke euch allen für eure Hilfe! Nachdem ich auch noch meine Mutter befragt habe, weiß ich ungefähr wie der Teig gemacht wird - nämlich so wie für Klöße aus gekochten Kartoffeln, eventuell mit etwas mehr Mehl. Man kocht Pellkartoffeln, pellt die ab und quetscht sie durch die Kartoffelpresse. Diese Quetschkartoffel-Masse kalt werden lassen, am besten über Nacht. Dann Mehl reinkneten, bis der Teig nicht mehr an den Händen klebt. Für Röhrendetscher wird der Teig dann ausgerollt und in Stücke geschnitten (wie Clarino beschrieben hat) und diese werden mit Mehl bestäubt. Dann auf der Herdplatte backen - wie ich das machen soll, weiß ich allerdings noch nicht ![]() @Lea Das ist doch das richtige Essen für dich! Es sei denn, im Mehl sind ein paar Mehlwürmer ![]() |
Autor: | archivar [ Di 28.Okt 2003 20:54 ] |
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Na endlich hat barbara ihr Rezept und dieses große Thema ist erfolgreich abgehandelt. Lasset uns nun die Rubrik eröffnen: Wer bäckt die schmackhaftesten Adventsplätzchen? |
Autor: | picasso [ Mi 29.Okt 2003 0:20 ] |
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@ barbara Wenn Du keinen alten Herd hast, probiere das Backen doch mal mit einem so genannten "Heißen Stein" mit 220V - Anschluß. Die gibts doch mittlerweile recht günstig zu erwerben. Die Warmhalteplatten von einem Racelett Gerät wird wohl nicht warm genug werden, oder? |
Autor: | Barbara [ Mi 29.Okt 2003 13:19 ] |
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Ja, mit dem heißen Stein könnte es gehen - das ist sozusagen ein heißer Tip ![]() Ich werde es zunächst mal in einer großen beschichteten Bratpfanne probieren. Aber wann, das kann ich euch noch nicht sagen. |
Autor: | archivar [ Mi 29.Okt 2003 14:31 ] |
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Wenn dann deine Brandwunden verheilt sind und du wieder aus der Klinik zurück bist, wirst du uns doch hoffentlich über das Experiment berichten. |
Autor: | Barbara [ Mi 29.Okt 2003 16:03 ] |
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@Archivar, du nun wieder!! Ich kann die Gehirnwindungen in deinem HINTER-kopf so richtig schlingern sehen! Sooo große Bratpfannen gibt es ja gar nicht ... ![]() Ich drücke mich präziser aus: Die Versuchs-Röhrendetscher backe ich in einer beschichteten Bratpfanne. Alles klar? Selbstverständlich werde ich dich und alle anderen Interessierten über den Röhrendetscher-Backversuch unterrichten. ![]() |
Autor: | archivar [ Mi 29.Okt 2003 16:55 ] |
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...und, falls sie wirklich schmecken, einige zum Kosten mitbringen. Danke, liebe barbara. |
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