Wir wollen unbedingt wissen:
Was ist es für ein Engel?
Kein Engel, sondern die geflügelte "Göttin der Wahrheit"
mit ihrem Spiegel, den sie den Menschen vorhält . . . .
So die Bezeichnung von 1902, nachdem sie auf den Frontgiebel gesetzt wurde.
Hat er einen Namen?
"Genius" war die spätere Bezeichnung nach der Renovierung und Vergoldung von 2002.
Warum weshalb weswegen sitzt er auf dem Dach?
Genius (lat.) der Geist, die geistige Eigentümlichkeit einer Sache. Genial, Genialität (schöpferische Kraft, Geisteskraft im Erfinden) und Genie.
Ferner bedeutet Genius so viel wie Schutzgeist oder Schutzengel.
Der Glaube an solche unsichtbaren Schutzgeister oder Genien, welche für Wohl und Weh der einzelnen Menschen sorgen,
findet sich bei sehr vielen Völkern, war aber bei den Römern ein Gegenstand des besonderen Kultes.
In bildlicher Bedeutung ist dem Dichter der Genius vor Allem die künstlerische schaffende Kraft, „der Schöpfergenius“,
der wie ein Schutzgeist über ihm waltet.
In dieser Bedeutung führt er ihn in der Huldigung der Künste, wo er zugleich personifiziert erscheint, mit den Worten ein:
„Ich bin der schaffende Genius der Schönen,
Und die mir folget, ist der Künste Schar.“
und natürlich auch alles andere was man über ihn weiß.
Das Modell zur geflügelten Göttin lieferte A. Meißner aus Friedenau.
Die Göttin sitzt auf einer Sphinx und hält einen Spiegel in der r. Hand.
Restaurierung (2002) betreute die sächs. Firma Fuchs und Gierke aus Ottendorf-Okrilla.
Für die Vergoldung wurden 90 Gramm Blattgold benötigt.
Die Figur besteht aus getriebenen Kupfer. Ca. 700 Kilo schwer und ca. 5 Meter hoch.
Einige Teile, wie Zehnagel am Fuß, Teil vom Schuh, Nase, Pfote der Sphinx wurden erneuert oder nachgearbeitet.
Insgesamt 33000 Euro und 5000 Baunebenkosten kostete die Erneuerung der Figur.
Nach Einschätzung soll sie erst einmal die nächsten hundert Jahre ohne weitere Erneuerung überstehen.
MUSIS SACRUM = "die Musen sind heilig" oder ähnlich . . . .
