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1892 errichtetes Stadtbad macht Platz für die Buga https://www.untermhaus.ozongenie.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=1554 |
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Autor: | untermhäuser [ Do 28.Okt 2004 7:11 ] |
Betreff des Beitrags: | 1892 errichtetes Stadtbad macht Platz für die Buga |
otz-online am 28.10.04 Eines der ältesten Hallenbäder wird jetzt abgerissen 1892 errichtetes Stadtbad macht Platz für den Buga-Hofwiesenpark Von Katrin Wiesner Gera. Die Tage des alten Stadtbades sind gezählt: Ende kommender Woche werden Bagger dem Gebäude am Elsterufer zu Leibe rücken. Drei Wochen später schon soll von der Anlage nichts mehr zu sehen sein. Der Abriss ist zugleich das letzte Projekt nach Panndorfhalle, Skaterpark und Rollschnelllaufbahn in dem 104 000 m² großen Areal zwischen Untermhäuser Brücke und Sommerbad, auf dem der Grundstückseigentümer Stadt Platz für die Bundesgartenschau schafft. Die weitere Gestaltung geht Anfang November in die Hände der Buga GmbH über. Ein bisschen Wehmut ist dabei, wenn das Bad fällt. Tausende Geraer haben hier das Schwimmen gelernt und verbinden mit dem Mini-Becken und den Umkleidekabinen hinter Stoffvorhängen Kindheitserinnerungen. Das Stadtbad wurde 1892 mit Schwimmhalle und 20 Wannenbädern eröffnet und halb Gera pocht darauf, "dass es das älteste Hallenbad Deutschlands ist", schmunzelt Joachim Kühn vom Hofwiesenbad. Auch wenn das nicht bewiesen ist, eines der ältesten ist es auf jeden Fall. Am Ende wurde das Bad unmodern und kam herunter. "Hier hätte viel investiert werden müssen", denkt Kühn. Stattdessen wurde 1997 das Wasser abgelassen. Lediglich während des Umbaus des Hofwiesenbades 2000 erlebte es eine kurze Wiederbelebung. Zuletzt schwammen nur noch Graskarpfen im Becken, die sonst Grünzeug fressend im Kaimberger Bad Dienst tun. Als das entschlämmt wurde, durften sie ins geschichtsträchtige Gebäude. Seit Mitte September bereits werden die Halle und spätere Funktionsbauten entkernt. Unmittelbar am Bad sprudelt ein Brunnen, der das Sommerbad, die Sprenkler im Stadion der Freundschaft und das Hofwiesenbad versorgt und künftig auch das Grün im Buga-Park beregnet. Er wird als einziger, gut geschützt, den Abriss überstehen. Das Abbruchmaterial selbst soll - vorschriftsgemäß sortiert und beprobt - für den Unterbau von Wegen und Veranstaltungsovalen im Hofwiesenpark verwendet werden, erklärt Hans-Otto Roßmann, Projektleiter im Eigenbetrieb Zentrale Grundstücks- und Gebäudewirtschaft. Allerdings fordert die Elsternähe ihren Tribut. Die Schadstoffbelastung muss hier weit unter normal liegen. Auf Überraschungen ist Roßmann gefasst. Wer weiß schon, mit welchem Material vor 100 Jahren gemauert wurde. Das Planmachen des Gesamtareals übernahm eine Firma aus Thonhausen. Dank deren Kalkulation und der Förderung von sechs Mitarbeitern durch die Arbeitsagentur trat der seltene Fall ein, dass die Endrechnung günstiger wurde als gedacht. Von den veranschlagten 1,5 Millionen Euro blieben 390 000 Euro über, die flossen in den am Montag eingeweihten Schallschutz-Funktionsbau am Kunstrasenplatz. |
Autor: | archivar [ Fr 29.Okt 2004 10:45 ] |
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Allmählich qualifiziert sich das Wort "Buga" zum Unwort des Jahres. Was im Namen dieser Radieschenmesse in dieser Stadt angerichtet wird, ist einfach nicht mehr fassbar. Es wird abgerissen, plattgemacht, gesprengt, vernichtet, nur um ein paar Wiesen zu haben, auf die nach 2007 die Hunde scheißen. Woher nehmen Linsel und Konsorten das Recht, eine Schneise der Vernichtung durch die Stadt zu schlagen? Im Namen der Buga - so langsam klingt das wie "im Namen des Führers"!!! |
Autor: | pfiffikus [ Fr 29.Okt 2004 17:37 ] |
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Ein bisschen Wehmut und Nostalgie kommt mir schon auf. Aber bis zuende gedacht, wie hätte denn das Gebäude noch genutzt werden können? So erscheint der Abriss vernünftig. |
Autor: | Lea [ Fr 29.Okt 2004 21:11 ] |
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das volksbad in jena dient z.b. als ausstellungsgebaeude, proberaum und hat sogar ersatzweise das theaterhaus aufgenommen als jenes renoviert wurde. |
Autor: | picasso [ Fr 29.Okt 2004 21:12 ] |
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Da gab es doch zwischendurch auch mal Partys im trockenen Becken? Ich hatte früher auch schöne Stunden dort verbracht. Vor Jahren hatten wir wöchentlich ein zusätzliches Mittwochstraining in der alten Schwimmhalle. Lieblingsbeschäftigung - Bomben springen von den Umziehkabinen aus. Da hat es immer mal einen erwischt, wenn er, ungewarnt, mit einem Tarzanschrei am Bademeister vorbeigepfiffen kam. ![]() |
Autor: | phoenix66 [ Sa 30.Okt 2004 7:46 ] |
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ich kenne das alte Hallenbad noch aus der Zeit vor 1956.Es war eine beliebte Freizeitgestaltung im Winter für die Schuljugend.Aus heutiger Sicht kann ich mir eine anderweitige Verwendung dieses Gebäudes kaum vorstellen und denke mal,daß der Abriss in Ordnung geht.Industrie- ruinen und andere ungenutzte Gebäude gibt es in Gera reichlich. |
Autor: | MM [ So 31.Okt 2004 14:52 ] |
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Die Partys im trockenen Becken fanden im Wismutplantschbecken in Tinz statt... |
Autor: | archivar [ So 31.Okt 2004 16:25 ] |
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Bist du da vom 10-Meter - Brett gesprungen, da du so nachhaltige Erinnerungen hast? |
Autor: | MM [ So 31.Okt 2004 18:44 ] |
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Nein, wir wollten nur immer nach dem Sportunterricht in der Halle daneben den Getränkelieferwagen plündern, welcher die Flüssigkeit für die Schwimmhallenpartys brachte... Das letzte Mal war ich 1998 in der Tinzer Schwimmhalle zum Scwimmunterricht bei sadistischen Schwimmlehrerinnen... Seit dem NIE wieder ![]() |
Autor: | Barbara [ Mo 01.Nov 2004 21:57 ] |
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Ich habe das alte Hallenbad auch noch in guter Erinnerung. Ein Besuch da war ein beliebter Winterspaß damals. ![]() Und Ossi habe ich da auch schon getroffen .... |
Autor: | picasso [ Mo 22.Nov 2004 21:38 ] |
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Passend zum Thema - das Bild der Woche - hier: http://untermhaus.de/board/viewtopic.php?p=11468#11468 |
Autor: | untermhäuser [ Mi 24.Nov 2004 8:09 ] |
Betreff des Beitrags: | Stadtbad in drei Wochen verschwunden |
otz-online am 24.11.04 Stadtbad in drei Wochen verschwunden Mitarbeiter wollen Säulen als Erinnerung Gera (/KW). Wer im alten Stadtbad wie gewohnt die Glastür zum Schwimmbecken öffnet, der steht derzeit einem Bagger gegenüber. Die schwere Technik rückt dem Gebäude von der Elster-Seite aus unaufhaltsam zu Leibe. Auch das Becken ist nur noch zu ahnen. Es ist mit Ziegeln und Beton gefüllt. Spätestens in drei Wochen wird das Bad dem neuen Hofwiesenpark Platz gemacht haben. Seit einer Woche läuft der Abriss. Tausende Geraer haben hier in ihrer Kindheit das Schwimmen gelernt. Auch wenn das 1892 eröffnete Stadtbad zu den ältesten in Deutschland zählte, unter Denkmalschutz steht die Halle nicht. Die Abbruchmassen werden jetzt sortiert und Stück für Stück auf Schadstoffe wie Sulfate, Quecksilber oder Blei beprobt. Ein Teil wird in die Sonderdeponie wandern, das haben schon die ersten Untersuchungen gezeigt. Unbelastete Schuttmassen werden im Buga-Gelände wieder verbaut. Einzig zwei alte gusseiserne Säulen, die am Beckenrand standen, könnten als Erinnerung bleiben. Städtische Mitarbeiter wollen sie während des Abrisses retten und in Kaimberg oder am Hofwiesenbad aufstellen. |
Autor: | Alter Schotte [ Mi 24.Nov 2004 19:39 ] |
Betreff des Beitrags: | |
@picasso: Danke für die Fotos! Bin leider selber noch nicht zum Knipsen gekommen. Am WE war ich nicht da und wenn ich von der Arbeit komme, ist es schon duster ![]() |
Autor: | picasso [ Mi 24.Nov 2004 19:52 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Tja, ich hatte darauf spekuliert mal einfach in Arbeitsklamotten hineinzugehen und ein paar Bilder von den Wannen und dem Becken zu machen, kam dann aber doch nicht dazu. Zuviel Arbeit - zu wenig Freizeit. |
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