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Untermhäuser Brücke nicht mehr tragfähig? https://www.untermhaus.ozongenie.de/forum/viewtopic.php?f=1&t=3808 |
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Autor: | reallocksley [ Do 05.Jun 2008 0:00 ] |
Betreff des Beitrags: | Untermhäuser Brücke nicht mehr tragfähig? |
Das vermutet jedenfalls die OTZ, die in ihrer aktuellen Ausgabe über faule Bohlen berichtet: Zitat: Als die Eichenbohlen an der Brandstelle entfernt waren, stieß man nämlich auf verfaulte Längsträger. Mit dem bloßen Schraubenzieher konnte man bis zu 19 Zentimeter tief in das von Braunfäule befallene Holz eindringen. Mindestens bis in zwanzig Zentimeter Tiefe sei der Holzbalken schadhaft, heißt es in einem Gutachten. Demnach bestehe der tragfähige Holzquerschnitt nur noch aus rund einem Zentimeter dicken seitlichen äußeren Schalen und einem schmalen Untergurt. Auch die Balken des Bohlenbelages seien durch die Fäule teilweise schon stark angegriffen...
...Die Untermhäuser Brücke war erst in den Jahren 1998/99 für 1,2 Millionen D-Mark saniert worden. Zuvor war sie bereits für den Kraftfahrzeug-Verkehr gesperrt worden. Seit neun Jahren können nur noch Fußgänger und Radfahrer die Brücke passieren.... |
Autor: | pfiffikus [ Do 05.Jun 2008 21:59 ] |
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Da hat vor zehn Jahren wahrscheinlich derjenig die Ausschreibung gewonnen, der eine Brückensanierung am billigsten (ohne Holzschutzmittel) angeboten hat. Pfiffikus, der zweimal kauft, wenn er billig kauft |
Autor: | James T. Kirk [ Fr 06.Jun 2008 9:10 ] |
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Vll. sollte man auch denjenigen in die Haftung nehmen, der damals den Auftrag im Rahmen der Ausschreibung vergeben hat ... (oder auch seinen damaligen Dienstvorgesetzten - wer war eigentlich damals OB??? ![]() |
Autor: | clarino [ Fr 06.Jun 2008 9:46 ] |
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bevor die Eisenbrücke gebaut wurde bestanden die "Vorgänger" alle aus Holz. Ich vermute, alle 3-5 Jahre musste die Brücke komplett erneuert werden, da der Eisgang und das Hochwasser der Elster immer wieder das Bauwerk mitgerissen hat. Da gab es keine Probleme mit faulem Holz. |
Autor: | Radiowaves [ Fr 06.Jun 2008 13:31 ] |
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pfiffikus hat geschrieben: Pfiffikus,
der zweimal kauft, wenn er billig kauft Sehr pfiffig! ![]() Im Ernst: sowas sollte nach so wenigen Jahren nicht passieren. Da ist wohl wirklich am falschen Ende gespart worden oder man hat grobe Baufehler begangen. Schaut euch mal die Holzbrücke in Wünschendorf an. Und steht, und steht... Hoffentlich kommts jetzt nicht zu einer sicherheitsbedingten Vollsperrung. Wäre gerade im Sommer an dieser Stelle seeeehr ärgerlich. Jetzt, wo das Umfeld wirklich massiv aufgewertet ist und das Fettnäppchen das Hofgut übernommen hat. Was wäre eigentlich passiert, wenn es dort nicht gebrannt hätte? Wäre dann irgendwann mal jemand kurzerhand in der Versenkung verschwunden? |
Autor: | phoenix66 [ Fr 06.Jun 2008 15:34 ] |
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Radiowaves hat geschrieben: pfiffikus hat geschrieben: Pfiffikus, der zweimal kauft, wenn er billig kauft Was wäre eigentlich passiert, wenn es dort nicht gebrannt hätte? Wäre dann irgendwann mal jemand kurzerhand in der Versenkung verschwunden? keine Sorge, ich bin heute drüber gelaufen und habe die Öffnungen gemieden. Ob sie nun ganz gesperrt wird, kann ich nicht sagen. Gruß der nicht versunkene Phoenix66 |
Autor: | as65 [ Sa 07.Jun 2008 9:13 ] |
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Billig muss ja nicht unbedingt schlecht sein (auch wenn es oft zutrifft). Würde dagegen ein etwas teureres Angebot genommen kann es auch wieder wegen Verschwendung Ärger geben. Vielmehr scheint es keinen zu geben der die Angebote auch nur Halbwegs darauf hin prüfen bzw einschätzen kann wie gut sie wirklich sind. |
Autor: | Barbara [ Sa 07.Jun 2008 14:49 ] |
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Zitat: Würde dagegen ein etwas teureres Angebot genommen kann es auch wieder wegen Verschwendung Ärger geben.
Ich habe einige Jahre für und auch in einer Behörde gearbeitet und weiß daher, dass diese bei Ausschreibungen gehalten sind, grundsätzlich das billigste Angebot zu nehmen. Auch wenn es augenscheinlich war, dass das billigste Angebot keinesfalls das beste ist. Wollte man ein teureres aber besserers Angebot nehmen, war es ziemlich mühevoll, die Haushälter davon zu überzeugen. Jedenfalls war es dort so, wo ich gearbeitet habe, in einer Landesbehörde. In Gera wird es wohl ähnlich sein .... |
Autor: | as65 [ So 08.Jun 2008 9:05 ] |
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Danke für die Info die ich in der heutigen Zeit gerne glaube. Du schreibst aber von „Augenscheinlich“ – Aber gibt es nun jemand der so viel Ahnung von der Sache hat die Angebote gleich im Vorfeld weitestgehend richtig einzuschätzen ? Wenigstens einer der das kann sollte doch in einer solchen entscheitenden Position sitzen. |
Autor: | Barbara [ So 08.Jun 2008 10:57 ] |
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Ja, ich denke schon, daß es Leute gibt, die das richtig beurteilen können - man kann sich ja auch externe Hilfe bei der Bewertung holen. Das Problem meiner Meinung nach ist, daß derjenige, der die Angebote fachlich einschätzt, nicht direkt die Vergabe machen kann, er kann nur eine Empfehlung aussprechen. Denn das Geld für die Maßnahme muß bewilligt werden - und das machen andere. Und da gibt es eben - wie schon geschrieben - die Maßgabe, dem billigsten Angebot den Zuschlag zu geben. So sind jedenfalls meine Erfahrungen, in Gera kann das natürlich gaaanz anders sein .... |
Autor: | James T. Kirk [ Mo 09.Jun 2008 8:15 ] |
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Falsche Kompetenzreihenfolge offensichtlich. Das ginge in keiner normalen Firma. Zuerst muß jemand prüfen, der den fachlichen Schwund gnadenlos und komplett aussortiert. Und nur die Angebote, die fachlich überhaupt in Frage kommen, gehören dann zum entsprechenden Sachbearbeiter und in die Vergabeausschüsse! |
Autor: | Radiowaves [ Mo 09.Jun 2008 13:58 ] |
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Kleiner "Trost", auch wenns die Sache nicht besser macht: in der Industrie wird teilweise genauso gearbeitet. Nimm das billigste und wundere dich dann... An besonders heiklen Stellen wird zum Glück aber oft schon genauer hingeschaut. Mitunter aber erst, nachdem der vorherige Lösungsansatz eben wegen offensichtlicher Nichteignung gescheitert ist. Hoffentlich lernen sie in Gera bei der Brücke daraus. |
Autor: | archivar [ Mo 09.Jun 2008 21:18 ] |
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Wer soll denn bitte schön was draus lernen? Das Gedöns in der Stadtverwaltung? Die haben es doch nur mit der Postensicherung. Wem Gott ein Amt gibt, nimmt er den Verstand. |
Autor: | James T. Kirk [ Fr 11.Jul 2008 10:13 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Die heutige Ausgabe der OTZ berichtet detailliert über den Baupfusch aus dem Jahre 1999. Unter der Überschrift: "Miller will Verantwortung für Baupfusch an Untermhäuser Brücke klären" wird auch erläutert, dass Reparaturen am durchgefaulten Holz zwecklos sind und der "angefaulte Holzbelag der Untermhäuser Brücke ... komplett erneuert werden..." muss. Die Aufzählung der Mängel liest sich dann auch, als ob die Untermhäuser Kindergärten die Brücke gebaut hätten und nicht Baubetriebe unter Aufsicht von Ingenieurbüros, die die Rauchsche Verwaltung beauftragt hatte. Mit dem Geld bzw. Schadenersatz ist es auch Essig, weil: Zitat: Fest steht, Gewährleistungsfristen sind verstrichen. Das Geld für die Sanierung der Sanierung muss jetzt die Stadt auftreiben. "Wir sind auf Mittel der Städtebauförderung angewiesen", sagt Müller. Über die Höhe des Aufwandes will er noch nichts sagen. Angesichts des Brückenzustandes sitzt offensichtlich die Zeit im Nacken, im Sommer 09 soll der Pfusch ausgewetzt sein.
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Autor: | kati [ Di 15.Jul 2008 14:01 ] |
Betreff des Beitrags: | so gehts weiter.... |
Das ist die heutige offizielle Pressemitteilung: Holzkonstruktion Untermhäuser Brücke wird ausgetauscht Bauarbeiten voraussichtlich Januar bis März 2009 – Statt Cafe auf der Brücke erweitertes Freiluftangebot am Lummerschen Backhaus Die Holzkonstruktion der Untermhäuser Brücke muss mittelfristig ausgetauscht werden. Das ergab ein Gutachten, das das Baudezernat der Stadtverwaltung Gera in Auftrag gegeben hatte. Hintergrund waren entsprechende Schäden, die bei der Öffnung des Bohlenbelages der Brücke nach dem Brand vom 19. Mai 2008 an der hölzernen Tragkonstruktion festgestellt wurden und die nicht auf das Feuer zurückzuführen sind. Der Austausch der Holzkonstruktion soll zwischen Januar und März 2009 erfolgen, damit die Untermhäuser Brücke im nächsten Sommer wieder uneingeschränkt benutzbar ist. Zunächst wird bis September 2008 ein Sanierungskonzeptes durch das Fachgebiet Ingenieurbau der Stadtverwaltung erarbeitet. Es schließt die Unterlagen für die Ausschreibung ein. In die Erarbeitung einbezogen wird ein anerkanntes Büro für konstruktiven Holzschutz. Zwischen Oktober und Dezember 2008 soll die Leistung öffentlich ausgeschrieben und bei Bereitstellung der finanziellen Mittel vergeben werden. Dass die Holzkonstruktion der erst 1999 sanierten Brücke so schnell verschlissen ist, hat nach Angaben des Baudezernates vielschichtige Ursachen. Unter anderem nimmt das Holz durch den Eintrag von Salzen im Winterdienst Schaden, auch wenn auf dem Bauwerk selbst nicht gestreut wird. An der Untermhäuser Brücke wurde darüber hinaus gegen die anerkannten Regeln der Technik beim konstruktiven Holzschutz verstoßen. Beispielsweise fehlen den Längsbalken Profile, über die das Wasser ablaufen kann. Wer für diese Konstruktionsfehler verantwortlich zeichnet, ist noch zu klären. Allein den durch den Brand verursachten Schaden einschließlich der Reparatur der Beleuchtungseinrichtung und der Wiederherstellung des Korrosionsschutzes beziffert das Baudezernat auf rund 10.000 Euro. Betroffen von Brandschaden und Baumängeln ist auch die Freiluftgaststätte auf der Untermhäuser Brücke. Ein Betreiben der Brückengaststätte ist bis auf weiteres nicht möglich. Dafür jedoch kann der Betreiber unmittelbar am Lummerschen Backhaus eine erweiterte Freiluftgastronomie in Anspruch nehmen. |
Autor: | strubbelmiez_1975 [ Mo 28.Jul 2008 13:31 ] |
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Zitat: Kleiner "Trost", auch wenns die Sache nicht besser macht: in der Industrie wird teilweise genauso gearbeitet. Nimm das billigste und wundere dich dann...
Wundern? ![]() Tja, eigentlich dachte ich mir schon das, was Barbara da brachte. Nur billig billig billig und auf Kosten der Sicherheit *Brücke wohl meiden muss, da Testament noch nicht fertig* ![]() |
Autor: | phoenix66 [ So 17.Aug 2008 16:51 ] |
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Hallo zusammen, hier mal eine aktuelle Ansicht von einem Brückenbereich. ![]() ![]() Gruß Phoenix66 |
Autor: | strubbelmiez_1975 [ So 17.Aug 2008 16:59 ] |
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Autor: | René [ So 17.Aug 2008 19:13 ] |
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Oha. Sieht ja echt nicht gut aus... |
Autor: | strubbelmiez_1975 [ So 17.Aug 2008 19:35 ] |
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dann trink ich den nächsten Sonntagsbierschluck auf die Sicherheit ![]() |
Autor: | fuchsklammfuchs [ So 17.Aug 2008 22:13 ] |
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ich musste als schulkind jeden tag über die brücke und da schien sie mir schon nicht sehr stabil, hatte immer respekt. wenn ich das aber sehe, waren offensichtlich die bohlen von damals von viel besserer qualität.... ![]() die einzelnen bretter auf der fußgängerseite waren damals ziemlich abgetreten, aber derart morsch war da nichts! |
Autor: | untermhäuser [ Mo 18.Aug 2008 6:17 ] |
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fuchsklammfuchs hat geschrieben: ich musste als schulkind jeden tag über die brücke und da schien sie mir schon nicht sehr stabil, hatte immer respekt.
wenn ich das aber sehe, waren offensichtlich die bohlen von damals von viel besserer qualität.... ![]() die einzelnen bretter auf der fußgängerseite waren damals ziemlich abgetreten, aber derart morsch war da nichts! du warst damals als schulkind sicher auch etwas leichter... ![]() |
Autor: | James T. Kirk [ Mo 18.Aug 2008 8:52 ] |
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Rene hat geschrieben: Oha. Sieht ja echt nicht gut aus...
Über solche Brücken haben wir früher noch ganze Regimenter verlegt ... ![]() |
Autor: | pfiffikus [ Mo 18.Aug 2008 13:47 ] |
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Aber der Rasen drunter ist schön grün. Pfiffikus, der überlegt, ob man die nicht untersuchte Nordseite der Brücke gefahrlos nutzen kann |
Autor: | Radiowaves [ Mo 25.Aug 2008 14:42 ] |
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Ich hab da keine Bedenken, die paar Monate hält das schon noch, ist ja für KFZ sowieso gesperrt. Die oberen Hölzer liegen ja auf je 4 Längsträgern auf, die werden kaum alle 4 gleichzeitig an der gleichen Stelle durchbrechen. Mitm Auto würde ich da aber nicht drüberfahren wollen. Was mir aber aufgefallen ist: die neue Fußgängerbrücke in der Conradstraße ist auch mit Holz belegt, die dortigen Bretter sind recht dünn und einige wirken auf mich, als hätten sie auch schon nen Schaden weg. Nur, daß da halt durchgehend Stahl drunter ist und nix passieren kann. |
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