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 Betreff des Beitrags: Elsterwehr wird kuriert
BeitragVerfasst: Do 03.Apr 2003 7:46 
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otz-online am 03.04.03

Elsterwehr wird durch elastischen Stauständer erhöht und geschützt

Von Volkmar Fischer Gera. Die "Staumauer" des Elsterwehres beim Wasserkraftwerk an der Vogtlandstraße hat gestern einen elastischen Stauständer aufgesetzt bekommen.

Die Montagearbeiten sind Teil eines umfangreichen Umbauprogramms, das mit einer Million Euro veranschlagt ist. Der elastische Stauständer aus Nirosta-Blech, bei dem es sich um eine patentierte technische Lösung handelt, hat nach Auskunft von Diplomingenieur Josef Schleicher drei wesentliche Effekte: Es werde die Standsicherheit des Bauwerkes aus dem Jahre 1876 erhöht, die energetische Wirkung des Kraftwerkes gesteigert und diene dem Hochwasserschutz.

Josef Schleicher ist in Passau ansässig und wurde vom Besitzer des Kraftwerkes für die Projektoptimierung und Überarbeitung nach den neuesten Erkenntnissen und Erfordernissen gewonne, weil er als Baudirektor in Bayern Leiter vieler Kraftwerke war und sich so nicht nur in technischen Fragen bestens auskennt, sondern auch mit den Sorgen und Befindlichkeiten von Naturschützern und Fischern vertraut ist.

Sein erster Blick bei der Begegnung mit der Anlage an der Elster sagte ihm, dass dies eine Idylle ist, die es verdient, wie ein Naherholungsgebiet behandelt zu werden. Erschrocken war der Fachmann daher über den vernachlässigten Zustand des Überflutungskanals, der bei Hochwasser seine Aufgabe kaum erfüllen dürfte.

Und auch die toten Fische im Bereich der Kraftwerksanlage waren für ihn ein untrügliches Zeichen, dass da etwas nicht stimmen kann. "Die Angler hatten recht mit ihren Bedenken, denn die Fischtreppe ist für die meisten Fische ein fast unüberwindliches Hindernis", so sein ernüchterndes Urteil. Deshalb werde jetzt im Zuge der Umbauarbeiten auch ein 200 m langer Durchwanderungsbach in der Flutmulde für die Fische angelegt. Auch der Rechen, der das Schwemmgut aufhalten soll, wird von bisher 6 m auf 18 m Breite erhöht und an anderer Stelle angeordnet.

Die Kosten für den Umbau sollen übrigens durch das erhöhte Stromaufkommen gedeckt werden. Denn ohne Veränderungen an der Turbine sollen deren Wirkungsgrad von bisher 70 auf 92 Prozent gesteigert und somit 2 000 Menschen mehr mit Strom versorgt werden können.


Zuletzt geändert von untermhäuser am Mi 22.Nov 2006 8:14, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di 06.Mai 2003 20:37 
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Komisch!
Zuerst war die Hälfte des Wehres mit den Dingern verbaut.
Bild
Jetzt sind sie wieder weg.

Fraglich sind mir die angeblich drei Effekte:
-Standsicherheit des Bauwerkes aus dem Jahre 1876 erhöht,
-die energetische Wirkung des Kraftwerkes gesteigert
-Hochwasserschutz verbessert werden.

Fraglich ist mir, ob die Blechdinger das solide Bauwerk aus dem Jahre 1876 stabilisieren können. Bisher habe ich den Eindruck, es bedarf keiner Stabilisierung. Allerdings glaube ich auch, dass das Wehr durchaus in der Lage ist, dem zusätzlichen Staudruck der Bleche standzuhalten.

Den Hochwasserschutz verbessern?
Innerhalb Geras kann der Hochwasserschutz nur verbessert werden, wenn das Wasser besser abfließen kann, also der für das Wasser nutzbare Querschnitt vergrößert wird. Die Bleche tun aber genau das Gegenteil, so dass es hinter dem Wehr steigen muss, um darüber zu fließen. Im letzten August hatten wir noch mal Glück, doch die Bleche stellen, wenn sie wieder kommen sollten, für Debschwitz eine Gefahr dar.

Sie dienen ausschließlich dazu, durch eine größere Stauhöhe mehr Strom zu produzieren.


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BeitragVerfasst: Mi 07.Mai 2003 10:26 
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genau solche wehre gibts an der saale in jena auch, allerdings ohne blechaufsatz. ich frage mich nur wo da der strom gemacht wird, ich sehe nirgends turbinen oder kabel? und wozu dient das stetige auf und abklappen der planken durch die hydraulikzylinder? werden da irgendwelche stosswellen erzeugt die der stromerzeugung dienen sollen? das bauwerk ist mir irgendwie unklar.

@pfiffikus die dreissig zentimeter hoehere stauhoehe machen doch kaum einen solchen effekt fuer die stromerzeugung, dass sich die investition lohnt, oder?
und wozu dient die elastizitaet dieser teile? also wenn viel wasser drueckt biegts die herunter? oder wie soll man das verstehen. aber das waere ja so als wenn die bei hochwasser gar nicht da waeren. komisch.


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BeitragVerfasst: Mi 07.Mai 2003 20:58 
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Lea hat geschrieben:
genau solche wehre gibts an der saale in jena auch, allerdings ohne blechaufsatz. ich frage mich nur wo da der strom gemacht wird, ich sehe nirgends turbinen oder kabel?

Wehre gibt es zuhauf. Sie wurden meist zu einer Zeit errichtet, als man die Wasserkraft intensiver genutzt wurde. Meist gehörte es zu einer Mühle. In Gera zweigt am Wehr der "Mühlgraben" ab. Wo die dazugehörige Mühle stand, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Wasserkraft der Wehre wurde anfangs in den Mühlen direkt genutzt. Später oft indirekt, indem man Strom erzeugte und damit die Mühle antrieb.

Zu DDR-Zeiten waren diese kleinen Kraftwerke nicht attraktiv - warum, das weiß ich nicht. Die Wehre blieben erhalten, der Rest der Mühle war nicht so dauerhaft und konnte auch nichts zur Erfüllung eines Schrottplanes beitragen.

Die Wehre ohne Turbine lassen die Wasserkraft einfach so ungenutzt hinunter plätschern. Und wenn Erdkabel verlegt wurden, siehst Du sie auch nicht.

Lea hat geschrieben:
und wozu dient das stetige auf und abklappen der planken durch die hydraulikzylinder? werden da irgendwelche stosswellen erzeugt die der stromerzeugung dienen sollen? das bauwerk ist mir irgendwie unklar.


Die abgebildeten Bleche können sicher nicht geklappt werden. Hydraulikzylinder? Nicht in Gera! Normalerweise werden die Klappen auch nicht stetig geöffnet oder geschlossen, sondern nur bei Hochwasser geöffnet, um die Stauhöhe oberhalb des Wehrs nicht zu hoch werden zu lassen. Die Elastizität könnte höchstens dazu dienen, Baumstämme oder anderes Treibgut etwas schadloser zu vertragen.

Lea hat geschrieben:
und wozu dient die elastizitaet dieser teile? also wenn viel wasser drueckt biegts die herunter? oder wie soll man das verstehen. aber das waere ja so als wenn die bei hochwasser gar nicht da waeren. komisch.

So wäre es gut.

Lea hat geschrieben:
@pfiffikus die dreissig zentimeter hoehere stauhoehe machen doch kaum einen solchen effekt fuer die stromerzeugung, dass sich die investition lohnt, oder?

Die Bleche sollen einen halben Meter hoch sein. Das Wehr staut dezeit bei Normalwasser von 191,90 m auf 194,60 m über NN, also 2,70 m Höhenunterschied. Eine Erhöhung um 0,50 m würde also 18% der heutigen Energieausbeute zusätzlich bringen.

Heute (am 22.03.2003) lieferte das Kraftwerk 270 kW. Die Erhöhung um 50 cm würde einer zusätzlichen Ausbeute von 50 kW entsprechen. Das wären täglich 1200 kWh. Angenommen, der Strom würde für 7 Cent pro kWh verkauft, dann brächte es täglich 84 Euro. Wie viel die Bleche kosten :?:


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BeitragVerfasst: Do 08.Mai 2003 8:47 
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pfiffikus hat geschrieben:
Die abgebildeten Bleche können sicher nicht geklappt werden. Hydraulikzylinder? Nicht in Gera!

na doch, da im hintergrund die meine ich, die aussehen wie baggerausleger. als ich mir in jena das ding mal genauer ansah, da wurden staendig (aller paar minuten) diese wehrklappen unten am "baggerausleger", die man in deinem bild nicht sieht weil sie hinter dem beton sind, auf- und zugeklappt, sodass es immer wieder zu einer art kleinen stosswelle kam. in jena sind da zwei nebeneinander die sozusagen zwei parallele abflusse (zu dem eigentlichen wehr im vordergrund) versperren bzw aufmachen. ich denke in gera ist das genauso gemacht.

pfiffikus hat geschrieben:
So wäre es gut.

warum? bei hochwasser mit viel power kann man doch gerade die volle unbaendigkeit der wassermassen nutzen.


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BeitragVerfasst: Do 08.Mai 2003 18:10 
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Lea hat geschrieben:
die aussehen wie baggerausleger. als ich mir in jena das ding mal genauer ansah, da wurden staendig (aller paar minuten) diese wehrklappen unten am "baggerausleger"

Das täuscht etwas. Vor dem "Baggerausleger" ist die Rechenanlage. Hier wird das Wasser gesiebt, bevor es durch die Turbinen fließt. An Rechen werden treibende Fußbälle, Coladosen, Flaschen, Äste usw. zurück gehalten. Der Unrat würde den Rechen irgendwann verstopfen. Um dies zu verhindern, gibt es den Schaber am hydraulischen Arm, der mittels Zeitschaltuhr oder auf manuellen Befehl den Unrat nach oben holt und in die Blechrinne befördert, deren Abfluss deutlich zu sehen ist. Hin und wieder wird die Rinne gespült und der Unrat dem Fluß zurück gegeben. Etwas Ähnliches hast Du wahrscheinlich in Jena beobachtet.

Die Bleche, die man auf dem Wehr befestigt hatte, blieben von der Hydraulik völlig unbeeinflusst. Immerhin befindet sich zwischen Rechen und Wehr (unter der schrägen Rinne, wo die Moose gedeihen) die im OTZ-Beitrag erwähnte Fischtreppe.

Die entstehenden Wellen sind energetisch betrachtet völlig gleichgültig.

Lea hat geschrieben:
in jena sind da zwei nebeneinander die sozusagen zwei parallele abflusse (zu dem eigentlichen wehr im vordergrund) versperren bzw aufmachen. ich denke in gera ist das genauso gemacht.

Dann wird an diesem Jenaer Wehr wohl doch Elektroenergie erzeugt. Die Kabel sind offensichtlich wie in Gera als Erdkabel verlegt, denn Du hast sie nicht gesehen.

Lea hat geschrieben:
warum? bei hochwasser mit viel power kann man doch gerade die volle unbaendigkeit der wassermassen nutzen.

In Gera nicht. Wenn Du die Elster unterhalb des Wehres ansiehst, wirst du bemerken, dass einige hundert Meter weiter unten eine Brücke die Elster überspannt. Hier verengt sich das Flussbett und der Strömungsquerschnitt ist kleiner als davor und dahinter. In einem anderen OTZ-Beitrag, den der untermhäuser zitiert hat, ist kurz die Rede davon. Von dort staut sich ein Hochwasser zurück bis ans Wehr. Das Unterwasser steigt schneller als das Oberwasser ---> Der Höhenunterschied verringert sich --> weniger Energieausbeute. (Durch die Turbine passt nur eine gewisse Menge Wasser, mehr nicht. Und schon gar nicht das gesamte Hochwasser)


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BeitragVerfasst: Mo 23.Jun 2003 10:43 
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Hat jemand eine Idee. weshalb die Bleche wieder abgebaut worden sind?


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BeitragVerfasst: Mo 23.Jun 2003 18:43 
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Vieleicht lag es an den armen Fischen. Meines Wissens wurde mit den Blechen zwar das Wehr erhöht, was natürlich auch der Turbine zu gute kommt, aber die Fischtreppe wurde nicht angepasst. Je mehr Strömung man erzeugt hat, desto schwerer haben es Fische stromaufwärts zu gelangen.
Ich war heute zufällig mal dort gewesen. Auch ohne die Bleche ist eine ganz ordentliche Strömung in der Treppe zu beobachten. Ob das unsere Plötzen, Bleie und wer weiß was für Fischlein überhaupt schaffen.
Ich habe mir mal die Lachstreppe bei Pitlochry in Schottland angesehen. Die ist wesentlich ruhiger, obwohl die Lachse einen guten Meter groß sind.

Hier in Gera ist mal wieder viel gewollt worden, aber.....
In den seltensten Fällen rechnen sich solche Anlagen wirklich. Meist kommen irgendwelche ungeplanten Kosten hinterher.
:?


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BeitragVerfasst: Mo 23.Jun 2003 22:01 

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Meines Wissens war früher keine Stromerzeugung an dem Wehr. War nur eine einfache Staumauer. Das angestaute Wasser war früher das Elsterbad. Meine Mutter ist in Alt-Lusan ausgewachsen und hat das mir erzählt. Muß aber noch vor dem Krieg gewesen sein !

:?: :?: :?:


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BeitragVerfasst: Mo 23.Jun 2003 22:28 
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Das Kraftwerk und die Fischtreppe wurde erst vor einigen Jahren gebaut. Vorher war es einfach nur ein Wehr, das das Wasser für den Mühlgraben aufzustauen hatte.

Übrigens rechnet sich die Fischtreppe überhaupt nicht. Sie musste einfach gebaut werden, weil man sonst kein Kraftwerk hätte bauen dürfen. Deutsche Vorschriften eben.

Aber die Angler haben einige Spiegelkarpfen eingesetzt. Die Prachtexemplare kann man mit ein wenig Glück und klarem Wasser von der Zwötzener Brücke bewundern. Die sind mindestens 40 cm lang :o


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BeitragVerfasst: Mo 23.Jun 2003 22:58 
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Nein, die sind nur 20 cm lang, die scheinbaren 40 cm entstehen, da sie sich, wie der Name bereits sagt, spiegeln.


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BeitragVerfasst: Do 18.Dez 2003 15:18 
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Auch an dieser Stelle hätte ich mir gewünscht, dass die Redakteure der OTZ ein wenig konsequenter am Ball bleiben.

Anzumerken bleibt, dass die Bleche nie vervollständigt worden sind. Statt dessen sind die bereits abgebildeten Bleche wieder verschwunden.


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BeitragVerfasst: Mi 22.Nov 2006 8:15 
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OTZ am 22.11.06

"...Frischekur fürs Elsterwehr

Turnusmäßige Wartungsarbeiten zur Verfestigung des Untergrundes und des Baukörpers
Von Volkmar Fischer Gera. Das Elsterwehr an der Vogtlandstraße hat in den vergangenen Wochen eine umfangreiche Inspektion nebst routinemäßigen Wartungsarbeiten über sich ergehen lassen.

Bei laufendem Betrieb des Wasserkraftwerkes, das in Spitzenzeiten bis zu 400 kW Strom liefert (damit kann beispielsweise ein Elfgeschosser mit Elektroenergie versorgt werden), wurden von Spezialisten einer Firma aus Kassel vor allem Betoninstandsetzungsarbeiten durchgeführt. Dazu wurden vorher 54 Bohrlöcher auf der Dammkrone bis auf vier bis fünf Meter Tiefe eingebracht. Danach, so Frank Schwach, wurde in die Bohrungen mit einem Druck von etwa sechs Bar Betonleim von unten nach oben eingebracht und anschließend mit Injektionsspritzen - unter Zuhilfenahme von Injektionslanzen - verfestigt.

Ab dem 4. Oktober glich das Elsterufer neben dem Turbinenhaus einer Baustelle. Hier waren auch die Spezialgeräte untergebracht, denn gesteuert wurden die Arbeiten mittels computergestützter Injektionsanlage, die auch den exakten Minimal- und Maximaldruck ermittelte.

Das ganze Vorhaben diente der Untergrund- und Baukörperfestigung und muss turnusmäßig durchgeführt werden. Auch Ausspülungen im Tosbecken wurden beseitigt und sogenannte Wasserbausteine eingearbeitet..."


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BeitragVerfasst: Mi 22.Nov 2006 9:24 

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also am Köstritzer Wehr gleich hinter der Brücke funktioniert das wie folgt:
Die Mühle hat auch einen eigenen Abzweig von der Elster,der bis zur Wende die Mühle antrieb,wo auch noch Getreide gemahlen wurde.
Zusätzlich gab es schon eine kleine Turbine für die Stromerzeugung.
Seit der Wende wird nur noch Strom erzeugt und ins allgemeine Netz eingespeist. Einmal in der Woche wird das Wehrschild angehoben,um
den Müll und Unrat wegzuspülen,der sich in der Woche dort ansammelt.
Der Betreiber der Mühle ist mir bekannt,da mein ehemaliger Chef dort
Gewerberäume hatte.


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BeitragVerfasst: Mi 22.Nov 2006 17:37 

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pfiffikus hat geschrieben:
Anzumerken bleibt, dass die Bleche nie vervollständigt worden sind. Statt dessen sind die bereits abgebildeten Bleche wieder verschwunden.


Die Antwort kommt zwar etwas spät :wink: , man sagt, für die Bleche lag keine Genehmigung vor. Es gab nur eine Genehmigung für eine wirklich elastische Wehrerhöhung mittels eines Gummischlauches o.ä., welcher jederzeit schnell entfernt werden kann.

Hier in der Gegend sind alle froh, daß die Wehrerhöhung bisher scheiterte, da der Grundwasserspiegel so schon zu hoch ist.
Beim letzten größeren Hochwasser war der Grundwasserspiegel noch ca.60 cm vom Fußboden (paterre) entfernt. Ein Keller ist hier zwecklos.

Weiß jemand, ob die Wehrerhöhung doch noch kommen soll?


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BeitragVerfasst: Mi 22.Nov 2006 21:44 
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Höchstens die Wehr-Etat-Erhöhung.


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BeitragVerfasst: Mi 22.Nov 2006 22:24 
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Alter Mann hat geschrieben:
Beim letzten größeren Hochwasser war der Grundwasserspiegel noch ca.60 cm vom Fußboden (paterre) entfernt. Ein Keller ist hier zwecklos.

Und wie hoch ist er sonst normalerweise?


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BeitragVerfasst: Mi 22.Nov 2006 23:39 

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@Pfiffikus

So ungefähr 2,80 Meter, bzw. so hoch wie das Wasser in der Elster gerade steht.
Die Häuser stehen auf dem alten Flussbett.


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BeitragVerfasst: Mi 13.Dez 2006 9:10 
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Alter Mann hat geschrieben:
Weiß jemand, ob die Wehrerhöhung doch noch kommen soll?

Gestern wurde sie montiert.


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BeitragVerfasst: Mi 13.Dez 2006 9:33 
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OTZ hat geschrieben:
Turnusmäßige Wartungsarbeiten

Inzwischen dürfte klar sein: Es sollte wohl der erste Turnus gewesen sein. Als das Wehr gebaut worden ist, wurde es wohl wartungsfrei projektiert.

@Alter Menn
Mit diesem OTZ-Artikel hat man euch nur Sand in die Augen getröpfelt. Die Verfestigung des Baukörpers war nötig, weil die höhere Stauhöhe mehr Wasserdruck hervorruft.


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BeitragVerfasst: Mi 13.Dez 2006 10:39 

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@pfiffikus

Das Umweltamt Gera zeigte sich über diese Aktivität erstaunt.
Laut Aussage des Betreibers, den ein Betroffener zufällig vor Ort sprechen konnte, erteilte die Genehmigung eine dem Umweltamt Gera übergeordnete Behörde.
Die Wehrerhöhung erfolgte mittels Blechen, welche sich bei Hochwasser zur Hälfte selbst herunterklappen(sollen). Da die Bleche einen sehr geringen Reibungswiderstand besitzen, sei der Rückstau laut Ingenieuren (zumindest auf dem Papier) geringer als ohne Bleche.

Das ändert meiner Meinung nichts an der Tatsache, dass sich der Grundwasserspiegel im Staubereich um 50cm erhöht, was die Gefahr von Wasserschäden an Bauwerken, besonders bei Hochwasser, oder ergiebigen Niederschlägen erhöht.
Eine Hochwasserversicherung zahlt nicht bei Grundwasserschäden!


Zuletzt geändert von Alter Mann am Do 21.Dez 2006 11:52, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do 21.Dez 2006 11:37 

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Die Wehrerhöhung ist nun mit ca.30 cm zusätzlicher Höhe im Probebetrieb.
Laut Berechnungen sollte der Rückstau an der Zwötzener Brücke enden, pflanzt sich jedoch noch mehrere 100 Meter fort.
Am Messpunkt "Zwötzener Brücke" liegen noch die vollen 30 cm an, der Grundwasserspiegel in der Siedlung ist ebenfalls um bisher ca. 25 cm angestiegen, die erste Kanu- Wildwasserstelle kann mangels Strömung nun einem Altersheim übergeben werden.
Der Wehrbetreiber erhielt daraufhin vom Umweltamt die Anweisung den Wehrpegel neu einmessen zu lassen.
Wehrbetreiber und Umweltamt verhalten sich bisher sehr kooperativ, kamen aber der Bitte der Betroffenen, die Wehrerhöhung bis zur Klärung der zusätzlichen Überflutungsgefahr bei Hochwasser zu demontieren, nicht nach...


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BeitragVerfasst: Do 21.Dez 2006 14:32 

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Dann hilft wohl nur noch der Griff zur Werkzeugkiste wenn die Elster mal wieder etwas mehr Wasser führt.

Das sag ich nurmalso.


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BeitragVerfasst: Do 21.Dez 2006 14:58 

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nurmalso hat geschrieben:
Dann hilft wohl nur noch der Griff zur Werkzeugkiste wenn die Elster mal wieder etwas mehr Wasser führt.

@nurmalso
Da ist es schon zu spät, die Bleche lassen sich nur bei Niedrigwasser abschrauben.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo 23.Jun 2008 21:39 
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Hallo Alter Mann,

Alter Mann hat geschrieben:
Am Messpunkt "Zwötzener Brücke" liegen noch die vollen 30 cm an, der Grundwasserspiegel in der Siedlung ist ebenfalls um bisher ca. 25 cm angestiegen, ...

gib uns doch mal bitte einige Wasserstandsmeldungen.

Im Jahre 2007 und heuer hatte die Elster hin und wieder mal eine erhöhte Abflussmenge zu verzeichnen. Teilweise floss das Wasser in den Umfluter neben dem Wehr.

Wie stark und wie schnell hatte das Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel?


Pfiffikus,
der beim Vorbeifahren am Wehr hin und wieder mal an dich gedacht hat


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