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Radweg Paul Vogel in Gera
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Autor:  clarino [ Di 19.Aug 2003 20:31 ]
Betreff des Beitrags:  Radweg Paul Vogel in Gera

so ein Zufall aber auch .... , ich mach mich gerade über die Vogelsiedlung im Untermhaus schlau, da sehe ich ein Schild

"Paul - Vogel - Weg"

Dieses Schild bezeichnet einen Radweg von der Vogelsiedlung (Amselweg) zur Stadtgrenze nach Gera über den Kupferhammer und wurde vor ein paar Jahren dort angebracht. Hat aber nichts mit der naheliegenden Vogelsiedlung zu tun. Unter den Radfahrern dürfte dieser Geraer 1897* 1968+ , der auch ein Büchlein über seine Lebenserinnerungen geschrieben hat, kein Unbekannter sein.
Wer kennt ihn, was hat er bedeutendes vollbracht, dass man nach ihm einen Weg durch Untermhaus benennt.
Hat aber nichts mit dem Namen der Vogelsiedlung zu tun.

Dateianhänge:
Paul Volgelweg.jpg
Paul Volgelweg.jpg [ 87.02 KiB | 4365-mal betrachtet ]

Autor:  untermhäuser [ Di 19.Aug 2003 21:46 ]
Betreff des Beitrags: 

clarino hat geschrieben:
...was hat er bedeutendes vollbracht, dass man nach ihm einen Weg durch Untermhaus benennt...


er wäre nicht der erste "vogel" nachdem man eine straße benennen würde..., der komischen "vögel" gibts gar viele... :wink:

Autor:  Barbara [ Di 19.Aug 2003 21:57 ]
Betreff des Beitrags: 

War nicht der letzte Thüringische Ministerpräsident auch ein Vogel? Allerdings kein Paul .....

Autor:  pfiffikus [ Mi 20.Aug 2003 8:39 ]
Betreff des Beitrags: 

Persönlich kenne ich ihn nicht. Der Paul Vogel war der erste Mensch, der (ich glaube 1924) mit dem Fahrrad um die Welt fuhr. Deshalb ist es passend, einen Radweg nach ihm zu benennen.

Autor:  Barbara [ Mi 20.Aug 2003 8:58 ]
Betreff des Beitrags: 

Wie lange hat er dazu gebraucht? Und wie ist er über den Ozean gekommen, auf einem Dampfer radfahrend?

Autor:  archivar [ Mi 20.Aug 2003 10:12 ]
Betreff des Beitrags: 

Der Paul Vogel hat tatsächlich eine Weltumrundung per Fahrrad gemacht.
Er startete am 22. Februar 1925 auf dem Marktplatz in Gera. Die geplante Route sollte die Stationen Plauen, Karlsbad, Eger, Prag, Pilsen, Linz, Wien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Kleinasien, Persien, Afghanistan, Balutschistan, Britisch-Indien, Bombay, Heidarabad, Insel Ceylon, Colombo, Hongkong, durch China, Japan bis Yokohama, von San Francisco durch Nordamerika, Irland, England, Holland und von dort zurück nach Deutschland umfassen. Durch alle möglichen Ereignisse bedingt wurde die Route aber noch geändert. Paul Vogel benutzte ein Möve-Rad der Fahrradfabrik Mühlhausen (später unter MIFA zu DDR-Zeiten bekannt), Komet-Freilaufnabe einer Firma aus Frankfurt/Main, Wächter-Holzfelgen aus Chemnitz, Pallas-Kette aus Barchfeld-Werra, Karpa-Karbidpatrone aus Wasserburg-Inn sowie Liga-Schlauchreifen aus Frankfurt-Hausen.
Nach rund 46.000 gefahrenen Kilometern traf er am 4.10.1925 wieder in Gera ein.
Paul Vogel wurde am 5.8.1897 in Gera geboren, die Familie wohnte damals in der Töpfergasse 3. Er lernte Maschinenschlosser, war 1914 Kriegsfreiwilliger, nach Kriegsschluß in einem Freikorps, 1920 Fremdenlegionär. 1927 heiratete er in Schmölln, seine Frau stammte aus dem Rheinland. Dorthin verzog er mit seiner Familie, seine Spur verliert sich. Paul Vogel starb 1968 in Mettmann.

Ich verweise in diesem Zusammenhang auf eine 6-teilige Serie in der OTZ, die von Heimatfreund Horst Timmig geschrieben wurde. In dieser Serie wird die Weltumradlung recht genau beschrieben, ist aber zu aufwendig, um hier in vollem Umfang wiedergegeben zu werden. Wenn sich jemand dafür interessiert, bringe ich die Artikel gern kopiert zum nächsten Stammtisch mit.
Paul Vogel war kein Untermhäuser, wiewohl er aber seine Heimatstadt Gera mit der Weltumradlung bekannt machte. Der Radweg wurde zur Erinnerung an diese tolle Leistung nach Paul Vogel benannt.
Ich hoffe, daß der U`häuser noch die Bilder einstellt, die ich zu Paul Vogel habe.

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Autor:  picasso [ Mi 20.Aug 2003 10:35 ]
Betreff des Beitrags: 

Herr Vogel - Beachtliche Leistung! So viel Zeit möchte ich auch mal haben. Von den Eindrücken und Erlebnissen zehrt man bestimmt ein Leben lang.

@barbara, war sicherlich ein Raddampfer.
(hat damit nur wenig zu tun, aber ich habe vor vielen, vielen Jahren, am Rheinsberger See, ein Päarchen gesehen, die hatten sich so eine Art Katamaran gebaut, in der Mitte ein Zelt instaliert und links und rechts zwei Fahrradgestelle. Angetrieben wurden damit ein Schaufelrad. Die beiden sind durch die ganze Seenplatte gekreuzt.)

Autor:  Barbara [ Mi 20.Aug 2003 11:02 ]
Betreff des Beitrags: 

Da war er also 8 Monate unterwegs .... für diese Leistung immer noch eine relativ kurze Zeit finde ich. "Radfahrend auf dem Dampfer" habe ich mir so vorgestellt, daß er entweder während der Überfahrt mit seinem Fahrrad auf dem Deck hin und her fährt oder auf einem stationären Fahrrad radelt.
Gibt es heutzutage auch noch Leute, die zu solchen oder ähnlichen Unternehmungen aufbrechen? Woher nehmen die die Zeit dafür und das Geld?

Autor:  picasso [ Mi 20.Aug 2003 11:46 ]
Betreff des Beitrags: 

Gibt es! Von derer Sorte sind mehr unterwegs, als man das allgemein mitbekommt.

Unsere thüringische vertretung besteht aus Axel Brümmer und Peter Glöckner www.weltsichten.de

In Portugal haben wir einen getroffen, der sammelt sich sein Geld in den Fußgängerzonen durch Spenden ein. Auf einer großen Papptafel ist seine Route aufgemalt.

Dann gibt es einen, der ist mit einem Tandem alleine losgefahren und nimmt unterwegs die verschiedensten Leute mit, mal für ein paar Stunden, mal für Tage oder Wochen. Da gibt es auch eine Website, deren Domain ich aber nicht mehr weiß.

andere Links:
www.tilmann.com
www.globetreter.de
www.durchgetreten.de
www.dielemminge.de
www.weltradler.de

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